Wir sind auf dem Weg

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Freitag, 10. November 2017

Vom Dialog allein hängt es ab - die deutsch-polnischen Beziehungen

Bei der Eröffnung der Bundesversammlung:  Andrzej Przyłębski (2. v. l.), Dietmar Woidke und Dieter Dombrowski

Der Auftakt der  26. Bundesversammlung der Deutsch-Polnischen Gesellschaften war bestimmt von einer Suche nach einem gemeinsamen Weg in den Beziehungen zwischen der beiden Länder in der Mitte Europas. Klar und  deutlich formulierte Andrzej Przyłębski, Botschafter der Republik Polen in Deutschland die Botschaft der neuen Regierung in Warschau. "Lernen Sie das heutige Polen zu lesen, denn ein anderes Polen wird es nicht geben." Er drückte seine Unzufriedenheit aus, wie sich einzelne Deutsch-Polnische Gesellschaften gegenüber Polen präsentieren. Hoffnungsvoll jedoch sein Ansatz: Postmoderne Philosophie basiere auf Differenzen. "Die Hoffnung liegt auf der Verständigung beider Länder." Das bedeutet Dialog.

Diesen grenzüberschreitenden Dialog forderte so auch der brandenburgische Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) auch als Polenbeauftragter der Bundesregierung ein. Neue Brücken zur polnischen Regierung gebe es zu schlagen, aber auch immer mit einem Blick in die Vergangenheit. Die schwere Schuld, die die Nationalsozialisten verursacht haben sei weiterhin präsent. "Wir können uns davon nicht freisprechen." So sei Kritik nicht als Belehrung, sondern als Aufforderung zum Dialog zu verstehen.

Landtagsvizepräsident Dieter Dombrowski (CDU) betonte  in diesem Miteinander noch die Rolle des polnischen Papstes bei der Wiedervereinigung. "Dass wir hier in Ostdeutschland Freiheit genießen durften, haben wir den Menschen in Polen zu verdanken." "Fürchtet euch nicht, Gott ist bei euch", zitierte er Johannes Paul II. Und weiter ... "Glaube versetzt Berge", ein Hoffnungsschimmer für den zukünftigen grenzüberschreitenden Dialog.

Eine klare kritische Note gegenüber der Regierung in Warschau setzte der Stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes der Deutsch-Polnischen Gesellschaften Christian Schröter zum Auftakt der Eröffnung. "Wir können da nicht einfach den Mund halten um des Friedens willen",  stellte er fest. Aber auch er setzt für die Zukunft auf einen konstruktiven Dialog auf einem gemeinsamen Weg.

Letztendlich pochte auch Tadeusz Jędrzejczak als Mitglied des Exekutivausschusses der Woiwodschaft Lubuskie und zuständig für die Zusammenarbeit mit Brandenburg auf die Dialogbereitschaft beider Länder auf einem Weg in einem geeinten Europa.

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Beitrag und Fotos: Frank Bürger

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